Ordensbrüder aus Vechta beten die Internetfürbitte „offline“

Die Dominikaner-Kirche in Vechta ist Ort der „Klosterfürbitte“ der Internetseelsorge des Bistums. Foto: Franz Josef Scheeben
Dominikaner-Kirche in Vechta
Die Dominikaner beten in einem auffallend schlichten Kirchenraum. Foto: Franz Josef Scheeben
Kirchenraum in der Dominikaner Kirche
Pater Ludger Fortmann wurde 2016 von den Dominikanern in Vechta zum Prior gewählt. Foto: Franz Josef Scheeben
Pater Ludger Fortmann
Das Stundengebet der Kirche gehört fest zum Tagesablauf des Dominikanerkonvents in Vechta. Archiv-Foto: Dominikaner Vechta
Stundengebet

Beten für andere: In diesem Monat haben die Dominikaner in Vechta  die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.de übernommen. Die Ordensbrüder unterhalten dort seit 1908 ein Gymnasium, unterrichten und arbeiten in der Seelsorge.

Ohne ihre große Schule sind die Dominikaner in Vechta gar nicht denkbar. Gut 700 Mädchen und Jungen besuchen das Ordensgymnasium. Der Alltag der Schule bestimmt auch den Alltag der acht Dominikaner zwischen 86 und 31 Jahren, die im Kloster neben der Schule leben. Denn die Ordensbrüder sind zum Teil in den Betrieb der Schule eingebunden.

Nicht immer könne der Konvent deshalb vollzählig sein beim Stundengebet in der Kirche, berichtet der Prior, Pater Ludger Fortmann. Aber das klösterliche Gebet gehöre fest in den Tagesablauf: die Laudes, das Morgengebet, um 7 Uhr, die Sext, das Mittagsgebet, um 12.20 Uhr und die Vesper, das Abendgebet, um 19.15 Uhr.

Lehren, Studieren, Predigen – diese Schwerpunkte im dominikanischen Ordensleben sind Merkmale eines tätigen Ordens. Für Pater Ludger stellen sie die große Herausforderung dar, „das Beschauliche und das Aktive im Ordensleben“ zusammenzubringen. Die Dominikaner legten deshalb auch besonderen Wert darauf, dass Stundengebet immer möglichst feierlich zu beten. Es sei „Dreh- und Angelpunkt“ am Tag.

In diesen Gebeten hat die Fürbitte ihren festen Platz. In deren Gestaltung sei der Konvent völlig frei, sagt der Prior. In diesem Monat nehme man die Anliegen aus der „Klosterfürbitte“ im Haus der Seelsorge des Bistums in das Vespergebet mit auf .

Völlig verschiedene Gebete finden sich dort zurzeit neu. Etwa dieses einer Studentin: „Bitte beten Sie für mich, dass ich Kraft habe, meine Abschlussarbeit fertig zu bekommen. Es ist so mühsam.“
Oder dieses einer Diana: „Liebe Beter, ich habe mich vor kurzem bekehrt und bin Gott sehr dankbar dafür. Mein Freund David hat allerdings Jesus noch nicht als seinen Herrn anerkannt. Bitte betet, dass er auch zu ihm findet.“

Schließlich auch: „Für meinen über 80-jährigen Vater, der nun endlich geimpft ist und sich wieder unter Menschen traut.“

Pater Ludger findet dieses sehr typisch. Bei aller Bandbreite in der „Bitte um Fürbitte“ sei das Thema Gesundheit doch sehr bestimmend.
Diese Erfahrung nimmt er auch mit aus dem Fürbittbuch, das in der Klosterkirche ausliegt. Dort liegt der Dominikaner Titus Horten begraben, der 1936 im Gefängnis in Oldenburg starb, nach einem Schauprozess der Nazi-Machthaber. Sein Grab war schon früh ein Ort, den Menschen aufsuchten, weil er in der Region als heiligmäßiger Mensch galt.
Zurzeit sind die Bitten dort auch sehr stark von der Corona-Pandemie bestimmt, berichtet Pater Ludger. Auch unterschwellig: wenn Beziehungen das Thema sind, wenn es um Allein-Sein geht, das Gefühl, keine Kontakte mehr zu haben.

„Vielen Menschen tut es dann gut, eines zu wissen: Andere denken an mich und beten für mich“, so die Erfahrung des Dominikaners. Die er durchaus auch selbst schon aus der Familie kennt: „Es war schön, dass jemand für mich und meinen Weg in den Orden gebetet hat – und es auch heute noch tut.“
Für Pater Ludger ist solches Gebet und damit die Familie zu begleiten „ein guter und wichtiger Weg für Menschen, die sonst vielleicht nicht mehr so viel tun können“.
Früher hatte es der Prior auch einmal so formuliert: Die Bitten anderer mittragen, sei „typisch katholische Solidarität“: „Das Gebet wird so nicht besser oder intensiver erhört, aber die Menschen wissen sich in eine Gemeinschaft eingebettet und mitgetragen.“

Franz Josef Scheeben

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